Sowohl Biofeedback und Neurofeedback werden im Leistungssport von vielen Athleten genutzt. In diesem Artikel besprechen wir einige spannende Wege die sportliche Leistungsfähigkeit zu verbessern.
Biofeedback im Sport: Ein Diagnoseinstrument
Als Diagnoseinstrument kann Biofeedback im Sport und Spitzensport sehr hilfreich sein.
Einerseits kann Biofeedback als Diagnosewerkzeug dienen. Vor Allem Systeme, welche es erlauben eigenen Videos und Bilder einzubauen können genutzt werden um überhaupt erst einmal zu erheben in welchen Situationen Stress ganz besonders auftritt. Auch Funkübertragung und Aufzeichnungsmessungen sind hier hilfreich.
Biofeedback-Training zur Steigerung der Leistung
Aber auch der Ausbau von Leistungsfähigkeit ist mittels Biofeedback möglich. Hier trifft man vor Allem auf HRV-Biofeedback und EMG-Biofeedback. Ein umfassendes Review in welches verschiedene Sportarten wie Tanzen, Golf, Basketball usw. einflossen kam 2017 zu dem Schluss, dass in 85,71% der Studien die psychophysiologischen Kennwerte der Athleten durch HRV-Biofeedback verbesserten, was Ihnen eine verbesserte Leistung ermöglichten. Die Autoren gaben an, dass HRV-Biofeedback ein effektives, sicheres, leicht erlernbares und anwendbares Werkzeug für Athleten und Coaches sei um die sportliche Leistung zu verbessern.Kommen wir nun zum EMG-Biofeedback.
Hier gibt es eine ganz besondere Studie, welche sinngemäß den Zusammenhang zwischen der Fähigkeit von Sportlern ihre Körperparameter zu kontrollieren und der Platzierung in der Weltrangliste untersuchten. Eine multiple Regression zeigte anschließend, dass die Erfassungen aller 7 Parameter für 76% der Varianz des Weltranglistenplatzes verantwortlich waren. Der wichtigste Faktor scheint hier das EMG des Trapezius zu sein. Generell ist es naheliegend, dass vor Allem die Kontrolle der Muskulatur im Leistungssport eine bedeutende Rolle spielen dürfte.
Neurofeedback-Training im Leistungssport
Im Grunde genommen ist das Neurofeedback-Training Leistungssport gar nicht so verschieden von den Trainings, welche auch im klinischen Setting durchgeführt werden. So wird z.B. beim Neurofeedback-Training bei ADHS die Konzentrationsfähigkeit der Kinder trainiert. Wenn man sich nun vorstellt, dass man diese Konzentrationsfähigkeit aber nicht nur zur “Normalität”, sondern zur Überdurchschnittlichkeit trainiert, hat man bereits erkannt in welchem Rahmen Neurofeedback für Athleten von großer Bedeutung sein kann.
Fazit
Wir haben gesehen, dass Biofeedback und Neurofeedback wesentliche Elemente im Spitzensport sein können. Natürlich ist nicht davon auszugehen, dass die Methoden der entscheidende Faktor sind, welche aus einem Hobbysportler einen Spitzensportler macht, doch gerade im Leistungssport geht es ja um jeden noch so kleinen Vorsprung. Biofeedback und Neurofeedback könnten genau diesen Vorsprung bieten.
Quellen:
- Margaret Dupee, Penny Werthner, and Tanya Forneris (2015) A Preliminary Study on the Relationship Between Athletes’ Ability to Self-Regulate and World Ranking. Biofeedback: Summer 2015, Vol. 43, No. 2, pp. 57-63.
- Morgan, S. J., & Mora, J. A. M. (2017). Effect of Heart Rate Variability Biofeedback on Sport Performance, a Systematic Review. Applied Psychophysiology and Biofeedback, 1-11. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28573597